Jeder, der den Shop schon länger kennt, kennt auch meine Abneigung gegenüber der Marke Nitro. Nun wäre es
durch meine Basteleien für den neuen Shop fast dazu gekommen, dass ich meine Meinung über Nitro Snowboards
revidiert hätte, denn man kann echt super Regale und Motorradsitze daraus bauen. Leider kam aber bei meinen
umfangreichen Sägearbeiten genau das zu Tage, was ich an dieser Marke einfach nicht mag.
Aber der Reihe nach.
Es ist schon einige Jahre her, als ich das hier verwendete Nitro Board von einem Kunden geschenkt bekam. Er
hatte es, wie zu dieser Zeit fast üblich, auf einem Rail zerstört. Die Kante hielt dem Druck beim Auftreffen auf
dem Eisenrohr nicht stand. Das dafür typische Schadensbild könnt ihr auf den Bildern gut erkennen. Es stellt sich
aber die Frage, warum es dieses Board dermassen zerlegt hat. Die Antwort findet man, wenn man sich die einzel-
nen Schnittkanten des Mopedsitzes bzw. des verbliebenen Rests einmal genau anschaut.
Dieses Board ist eine billige Schaumwaffel! Zwei Holzstringer umgeben von PU – Schaum. Der Holzanteil sorgt zwar
noch für ein bischen Leben in der Bude, aber rausreissen tut er das Brett auch nicht. Es ist ein Billigboard, mit
schwammigen Fahrverhalten und äußerst überschaubarer Robustität (was seinem ehemaligem Besitzer auch zum
Verhängnis wurde).
Gerade im hochbelasteten Kantenbereich befindet sich kein stützendes Holz bzw. dämpfendes ABS, wie es sich
für ein sauber konstruiertes Snowboard gehört (siehe letztes Bild). Da ist nur PU – Schaum und etwas Glasfaser.
Was soll diese Konstruktion abkönnen?! Die Stahlkante selbst ist ja nur einen knappen Zentimeter breit. Sie hat
extra große Löcher, damit sie sich etwas besser im Schaum verankert. Sonst würde sie sich bereits beim ersten
gecarveden Schwung auf härterer Piste verabschieden.
Gut, dieses Brett war bestimmt nicht das teuerste in der Nitro – Kollektion, aber die Marke stellt sich mit viel
Bohei, Blingbling und Getüdel als Premium – Anbieter dar. Da darf man als Kunde dann auch vernünftige Pro-
dukte erwarten.
Vor einigen Jahren gab es bei Norma mal Snowboardsets (nicht die Ed Hardy Sch…e). Die Bindungen konnte
man zwar direkt in die Tonne treten, aber die Boards kamen aus deutscher Produktion und hatten einen Voll-
holzkern. Der Setpreis lag unter € 200,00. Diese „Billigboards“ vom Discounter waren sowohl vom Aufbau, als
auch vom Fahrverhalten um Längen besser, als dieses geschäumte Teil einer „Premiummarke“.
Schaumbretter werden auch durch Marketing – Schaumschlägerei nicht zu Premiumprodukten.
Darum Leute, Augen auf beim Snowboardkauf!
#talwärts #snowboarding #snowneversucks #schlussmitdemfolkloreterror