Asymetrie und Inkompetenz

HALLOWEEN – überall Bilder von gruseligen Gestalten, blutverschmierten Gesichtern und angsteinflößenden Kürbisen.

Da will ich nicht zurückstehen und poste ein Foto, bei dem es jeden Snowboard – Nerd das Blut in den Adern gefriert.
Es ist jetzt nicht das Rossignol Trickstick Modeljahr 2017, das einem kalte Schauer über den Rücken jagt. Das Board ist eine sehr interessante Neuentwicklung von Rossignol. Solide Materialqualität, gemixt mit einem Feature aus der Snowboardmottenkiste und der Rossignol Lite Frame Technologie. Das Board ist auf alle Fälle ein Leckerli für alle Freestyle orientierten Snowboarder.
Das Grauenhafte an diesem Bild (es stammt vom Internetshop eines europäischen Skihändlers) ist ein kleines, aber wichtiges Detail. Anscheinend war dem Bindungsmonteur die Bedeutung der asymetrischen Abstimung des Tricksticks nicht bewußt.
Asymetrie bei Snowboards ist eigentlich ein alter Hut. Asymetrische Boards gab`s vor 20 Jahren in Hülle und Fülle. Dann viel die Technologie dem Gewinnstreben und dem Kosteneinsparungswahn zum Opfer.
Ich möchte jetzt nicht auf die vielen Asymetrie – Möglichkeiten bei der Snowboardformgebung eingehen, das würde Stunden dauern.
Worin liegt die Asymetrie des Rossignol Trickstick? Ganz simpel – es hat einen asymetrischen Flex. Das Biegeverhalten des Boards ist so abgestimmt, dass das Brett Backside bei gleichem Aufkantwinkel kleinere Radien fährt als auf der Frontside. Damit trägt man dem Umstand Rechnung, dass Snowboarder auf der Backside nicht so leicht aufkanten können wie auf der Frontside. Durch die Asymetrie im Board wird die anatomische Asymetrie der Beweglichkeit des Knie- und Fußgelenks etwas kompensiert. Jeder Snowboarder kennt den Unterschied zwischen einem Schwung auf der Zehen- bzw. Fersenkante. Auf der Backside fällt einem die Boardkontrolle nicht so leicht. Hier setzt das unterschiedliche Biegeverhalten des Rossignol Trickstick an. Es ermöglicht aggressivere und kontrolliertere Backsideschwünge.

VORAUSGESETZT DIE BINDUNG IST RICHTIG MONTIERT!

Leider hat`s die Fachkraft aus dem Skisepperlshop nicht umrissen. So wie die Bindung auf dem Foto montiert ist, steht der Snowboarder falsch. Das bedeutet das Board zieht Frontside wie Hechtsuppe um die Kurve, während auf der Backside nicht viel geht.

Laut Artikelbeschreibung handelt es sich bei dem abgebildeten Trickstick um ein Testboard. Wenn die Typen das Board so montiert als Testboard ausgegeben haben – Prost Mahlzeit.
Da grübelt und tüfftelt der Snowboardentwickler monatelang um ein tolles Snowboard rauszubringen und die Fachkraft aus der Skibude versaut`s. HORROR!

Darum, Augen auf beim Snowboardkauf

#talwaerts #nevertrustaskisepperl #snowneversucks

 

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